Jugend debattiert ist in über 35 Ländern Programm. Seit 2016 gibt es Jugend debattiert auch in Südamerika, getragen von der Zentralstelle für das Auslandschulwesen und der Hertie-Stiftung. Dieses Jahr fand der Wettbewerb vom 24.-26.10.2022 an der Deutschen Schule Quito, Ecuador statt. Dabei traten 16 SchülerInnen aus 8 Ländern Südamerikas gegeneinander an. Vertreten waren die Ländern Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Paraguay und Peru. In den Debatten befassten sich die TeilnehmerInnen unter anderem mit Streitfragen wie „Soll in Deutschland ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen eingeführt werden?“ oder „Soll an weiterführenden Schulen in Südamerika „Demokratie-Erziehung“ als Pflichtfach eingeführt werden?“
Mit Hilfe von Ansgar Kemmann, dem Mitgründer und Leiter von Jugend debattiert bei der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, war es den DebattantInnen möglich, sich von Tag zu Tag zu steigern. In einem spannenden Halbfinale zur Streitfrage „Sollen neue Atomkraftwerke gebaut werden?“ stellten sich die SchülerInnen Agustina Serrate (Bolivien), Samuel Ojeda (Chile), José Neumann (Chile) und Cornelius Schmidt (Paraguay) als die besten DebattantInnen Südamerikas heraus. In der Finaldebatte zum Thema „Sollen in Südamerika Rechte der Natur in jede Staatsverfassung aufgenommen werden?“ lieferten sich die vier Finalisten ein Kopf an Kopf Rennen. Doch wie bei jedem Finale konnte es auch hier nur einen Sieger geben und daher dürfen wir Agustina Serrate aus Bolivien als Siegerin des diesjährigen Südamerikafinales zu Jugend debattiert beglückwünschen.
Neben spannenden und hochwertigen Debatten durften wir unsere Gäste in die Altstadt von Quito entführen, wir waren eingeladen zu einem Gespräch mit der Presse- und Kulturreferentin Frau van Gennip und der Botschaftergattin Frau Schauer in der Botschafterresidenz in Cumbayá und ließen die Abende gemeinsam ausklingen.
Nach drei interessanten und wertvollen Tagen bedanken wir uns bei allen DebattantInnen und helfenden SchülerInnen für ihren Einsatz. Darüber hinaus bedanken wir uns bei den unterstützenden Lehrkräften und Fachberatungen der teilnehmenden Länder. Ein besonderer Dank gilt Herrn Thomas Bex, Fachberater für die Länder Bolivien, Ecuador, Kolumbien und Peru, und Herrn Ansgar Kemmann.
Das Format Jugend debattiert ist schon lange Bestandteil unseres AG-Bereichs und seit dem Schuljahr 2022/23 auch integriert in das Schulcurriculum für den Deutschunterricht. Der diesjährige Wettbewerb hat gezeigt, wie wichtig die Fähigkeit zur Debatte ist, da die SchülerInnen zum einen ihre Deutschkenntnisse verbessern und vertiefen können, aber vor allem wichtige Kompetenzen erwerben, die die Basis einer demokratischen Zivilgesellschaft bilden. Daher freuen wir uns, Teil dieses Formats zu sein und hoffen auch in Zukunft daran teilhaben zu können.
Carin Butz und Gesche Johannknecht
