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Was ist guter digitaler Unterricht?

Liebe Eltern,

 diese Frage beschäftigt nicht nur uns in der DSQ, sondern weltweit Lehrkräfte und Bildungsforscher. Die UNESCO geht davon aus, dass momentan über 80 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen können und dass das E-Learning in den letzten Tagen mehr Fortschritte gemacht hat als in den vergangenen zehn Jahren. Damit will ich sagen, dass wir täglich neue Erfahrungen sammeln und die Methoden verbessern.

In den letzten Tagen haben uns viele Kommentare erreicht, in denen Zufriedenheit mit den gefundenen unterrichtlichen Lösungen zum Ausdruck gebracht wird. Es gibt aber auch einige kritische Kommentare. In ihnen wird im Wesentlichen gefordert, dass die Lehrkräfte, wie in einigen Schulen üblich, Unterrichtsstunden per Video-Konferenz abhalten. Aufgrund der technischen Möglichkeiten ist das in der Regel „Frontalunterricht“. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler den Stoff eher passiv aufnehmen. Diese Unterrichtsform kann mitunter sinnvoll sein. Sie ist aber eher traditionell. Ich nehme hier die Universitäten aus, die ein Höchstmaß an Selbstständigkeit bei ihren Studenten voraussetzen müssen.

Die modernen Lernformen gehen von einem „interaktiven“ Unterricht aus. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler stärker eingebunden werden. Ziel ist das „selbstständige Lernen“ bis hin zur „Metakognition“.  Schüler stellen sich hierbei die Frage: Was habe ich gelernt? Wo habe ich Lücken? Warum lerne ich jetzt diesen Stoff mit dieser Methode? Welches sind die nächsten Ziele? Das klingt kompliziert, ist es aber nicht. Die Lehrkräfte werden dadurch auch nicht ersetzt, im Gegenteil. Unsere Schüler sollen unter Anleitung bewusst lernen und nicht nur reproduzieren und stur auswendig lernen. Diese Lernphilosophie kann kindgerecht schon sehr früh Anwendung finden.

Wir können mit einigem Stolz behaupten, dass unser Unterricht insgesamt sehr erfolgreich ist und unsere Schulabgänger ihren Weg gut vorbereitet an den Universitäten fortsetzen. Sie haben in der Regel gelernt, selbständig und zielstrebig zu arbeiten. Nicht umsonst werden sie von den Universitäten stark umworben.

Warum dieser Exkurs? Ich versuche zu erklären, dass wir uns mit dem an Deutschland orientierten System von vielen anderen Schulen unterscheiden. Und das wird auch in der momentanen Situation des E-Learning deutlich. Die Schwierigkeit besteht für die Lehrkräfte unserer Schule momentan darin, einerseits den oben genannten und in unserem Schulentwicklungsplan festgeschriebenen Bildungszielen treu zu bleiben und zum anderen die nötige Nähe zu unseren Schülerinnen und Schülern zu halten.

Folgerungen:

  • Ausschließlicher Unterricht in Form von Video-Konferenzen ist kein Ziel für uns. Wir setzen auf eine größere Vielfalt von Methoden.
  • Haben Sie bitte Vertrauen in die Lehrkräfte. Sie arbeiten deutlich mehr als im normalen Unterrichtsbetrieb. Die Vorbereitungen, die vielen Abstimmungskonferenzen, das Erproben neuer technischer Anwendungen und die Korrekturen der Schülerarbeiten erfordern sehr viel Zeit.
  • Nicht alle Haushalte verfügen über eine perfekte technische Infrastruktur. Wir müssen daher solidarisch sein und dürfen niemanden abhängen.
  • Es können nicht beliebig neue Apps eingesetzt werden, weil die Anwendungen eingeführt sein müssen.
  • Der Streik im vergangenen Jahr hat uns gezeigt, dass die Schüler besser nach ihrem eigenen Rhythmus lernen. Das bedeutet, dass die Lehrkräfte sehr flexibel Rückmeldungen geben müssen. Das ist eine zusätzliche Belastung, ist aber ein Vorteil für den Lernprozess.
  • Wir brauchen Ihre Unterstützung, um systematisches Arbeiten zu gewährleisten. Es ist normal, dass nicht alle gleichermaßen lernwillig sind. Sie kennen Ihre Kinder am besten und können mehr oder weniger steuern.
  • Gehen Sie bitte davon aus, dass jede LerngruppeAufgaben zu erledigen hat. Bitte fragen Sie im Zweifelsfall bei dem Fachlehrer nach.
  • Die Lehrkräfte arbeiten weiter daran, durch gemeinsame Chats, Videobotschaften, Videokonferenzen usw. den Kontakt zu ihren Schülerinnen und Schülern zu verbessern. Auf diese Weise kommt nicht das Gefühl auf, dass „nur Aufgaben verschickt“ werden. Darüber hinaus können sich die Schülerinnen und Schüler bei Fragen direkt an ihre Lehrkräfte wenden.

Ich bin sicher, dass wir den schulischen Teil der aktuellen Herausforderungen meistern werden. Kollegium und Rektorat sind weiterhin dankbar für konstruktive Kritik, durchaus auch für positive Rückmeldungen. Bitte scheuen Sie sich nicht, in offener Form mit uns Kontakt aufzunehmen. Kommentare in den Chats helfen niemandem weiter.

In diesem Sinne danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit, wünsche Ihnen möglichst stressfreie Tage und natürlich Gesundheit für Sie und Ihre Familie.

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Jürgen Haist

Schulleiter

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